Die Geschichte von Festo

Ein steuerungs- und automatisierungstechnisches Märchen

20/09/2021
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Festo Automatisierungstechnik

Albert Fezer und Gottlieb Stoll sind als Gründer auch die Namensgeber von Festo (Fezer und Stoll). Anfangs produzierte Festo eigens konstruierte Maschinen für die Holzbearbeitung wie Fräs-, Bohr- und Schleifmaschinen. In einem Anbau in der Olgastraße in Esslingen am Neckar. Weitere Maschinen wie Kettenstemmer, Handkreissägen, Tellerschleifern und Treppenfräsen folgten. Das war in den ersten Jahrzehnten. Schon im Jahr 1939 konnte der mittlerweile Alleininhaber des Unternehmens Gottlieb Stoll, den ersten eigenen Fabrikneubau in der Ulmer Straße in Esslingen einweihen.  

Geschichte von Festo - Handwerkzeuge

In den 1950er Jahren wurde der Tätigkeitsbereich von Festo erweitert. Dipl.-Ing. Dr. h.c Kurt Stoll, der älteste Sohn von Gründer Gottlieb Stoll, erkannte das Potenzial der Nutzung von Druckluft für den Antrieb und die Steuerung in der industriellen Anwendung. Er machte es nicht nur zum Thema seines Maschinenbaustudiums, sondern setzte es auch konsequent um. Ein klassischer Genieblitz und Meilenstein für das Unternehmen. Bereits 1956 stellte Festo erstmals ein komplettes Programm für den Maschinenbau her. Präsentiert wurde es im ersten eigenen gebundenen Katalog mit einem umfassenden Angebot an Zylindern, Ventilen und Zubehör. Das Geschäftsfeld Automatisierungstechnik war eröffnet. Die Nutzung von Druckluft stellt heute immer noch die Basis moderner Automatisierungstechnik dar.

Noch im selben Jahr wurden erste Auslandsgesellschaften gegründet. Die erste war 1956 in Mailand. Es folgten Festo Schweiz, Festo Frankreich und Festo Österreich. Bei Festo war man von Anfang an überzeugt, dass man am Weltmarkt nur dann bestehen könne, wenn das Unternehmen nicht nur im eigenen Land, sondern überall auf der Welt mit eigenem Vertrieb und Service vertreten sei. Große Produktionswerke folgten diesem Schritt in den 1960er Jahren. Ein großer Schritt war dabei die Gründung der Auslandsgesellschaft in den USA. Diese entwickelte sich unter der langjährigen Präsidentschaft des Deutschamerikaners Horst Saalbach auch in Richtung Kanada und Mexiko.

Mit Blick Richtung Zukunft wurde dann im Dezember 2015 die Schweizer Eichenberger Gruppe (Eichenberger Gewinde AG und Eichenberger Motion AG) übernommen. Durch diesen Zusammenschluss konnte Festo die Kompetenz im Bereich der elektromechanischen Antriebe ausweiten. Im April 2018 erfolgte mit der Übernahme der Resolto Informatik GmbH eine wesentliche Investition in Richtung Künstlicher Intelligenz für Industrieanwendungen.

Festo Didactic

Schnell hat Festo auch die Wichtigkeit von Schulung und Ausbildung erkannt und deshalb im Jahr 1965 das Geschäftsfeld Lehrmittel und Seminare aufgebaut. Vor allem der Start von Festo Pneumatic machte diesen Schritt erforderlich, denn die neue Technologie war bei der Belegschaft teils unbekannt. Der Bedarf an Schulungen stieg.

Aus dem Bereich Didactic wurde 1976 das Tochterunternehmen Festo Didactic mit Sitz in Denkendorf (Württemberg). Damals begann auch die enge Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) in Berlin. Gemeinsam mit dem BiBB hat Festo Didactic maßgeblich die Berufsausbildung in Deutschland mit eigenen Ausbildungsmitteln geprägt. Beratungsaktivitäten mit Schwerpunkt TPM und Lean Manufacturing wurden 1998 gestartet.
Festo Didactic ist heute Weltmarktführer in der industriellen Aus- und Weiterbildung.

Festo und die Forschung

Ein eigenes Kapitel in der Geschichte von Festo ist die Forschung. Festo unterstützt viele Forschungseinrichtungen und Forschungsmethoden. Wie beispielsweise das Bionic Learning Network. Mehr als 7 % des Umsatzes werden in die Forschung und Entwicklung investiert, vor allem in den Bereichen Energieeffizienz sowie Industrie 4.0.

Festo unterstützt unter anderem auch technische Grundlagenforschungen wie SmartBird oder BionicOpter. Erstere bildet den Vogelflug, zweitere den Flug einer Libelle nach. Nicht genug? Es gibt noch die fliegende Qualle AirJelly. Diese besteht aus einem mit Helium gefüllten Ballonet und ist das erste Innenraum-Flugobjekt mit peristaltischem Antrieb. 2010 erhielt AirJelly den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland. Weitere Projekte, die die Fortbewegung aus dem tierischen Bereich in eine maschinelle Fortbewegung kopieren sind z. B. AirPenguin, Aquapenguin, AquaJelly, AirRay, AquaRay und Airacuda.

Im Bereich der sog. Future Concepts befasst sich das Unternehmen seit 2013 mit den Potenzialen der Supraleitung in der Automatisierung.

Produkte von Festo

Festo liefert pneumatische und elektrische Automatisierungstechnik für 300.000 Kunden in über 35 Branchen und in 176 Ländern. Die Anzahl der Produkte, die von Festo hergestellt werden, ist riesig. Rund 33.000 Katalogprodukte in mehreren hundertausend Varianten. Ca. 15.000 maßgeschneiderte Kundenlösungen jährlich. Pneumatische, servopneumatische und elektrische Automatisierungstechnik, sowie industrienahe Qualifizierungslösungen und Industrieconsulting.

Hier findest Du mehr Informationen.

Festo Mitarbeiter

Herz und Motor von Festo sind die vielen tausend Mitarbeiter, welche bei Festo ihr Zuhause und ihre berufliche Karriere begonnen, weitergebracht und beendet haben. Sie alle haben die Geschichte von Festo mitgeschrieben. Mit ihren Ideen, mit ihrem Fleiß, mit ihrer Hartnäckigkeit und mit ihrem Willen zusammen etwas bewegen zu wollen.

Die Geschichte von Festo ist die Summe vieler individuellen Storys. Berufserfahrene, Berufseinsteiger, Schüler, Studenten und Auszubildende – alle dürfen (und sollen) bei Festo Ihre Ideen verwirklichen können. Ganz im Sinne des Gründers Gottlieb Stoll. Festo will bewegen und Festo wird von jenen bewegt, die bei Festo arbeiten. Diese Dynamik ist Teil der Erfolgsgeschichte. Seit 1925. Flexible Arbeitszeitmodelle, Personalentwicklung und lebenslanges Lernen, eine wettbewerbsfähige Vergütung, ein moderner Arbeitsplatz und freiwillige Zusatzleistungen sind in der DNA von Festo fest verankert.

Festo als Arbeitgeber

Festo begeistert Kunden auf der ganzen Welt durch intelligente Lösungen in der Steuerungs- und Automatisierungstechnik. Das macht Festo als Arbeitgeber attraktiv, weil hier Freiraum für Innovation gewünscht und Sicherheit gegeben wird. Die Geschichte von Festo als Arbeitgeber wird in diversen Berufsfeldern geschrieben. Wie im Bereich der Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Marketing, Product Supply Chain, Lernsysteme, Training und Consulting, sowie Zentralfunktionen.

Den Anspruch, den die Festo Gründer an sich gestellt haben, treibt das Unternehmen nach wie vor an. Mitarbeiter*innen bekommen diesen Geist von Anfang zu spüren. Ihnen gebührt es, ihn weiterzutragen und das Familienunternehmen voranzutreiben. Bei Festo findet jede*r Mitarbeiter*in Sicherheit. Finanzielle Sicherheit, welche den Rücken stärkt, sich selbst mit eigenen Ideen zu verwirklichen. Waren es anfangs zwei „Erfinder“, so sind es heute mehr als 20.000.

Festo ist nicht nur ein erfolgreiches Unternehmen, sondern auch rund um den Globus ein attraktiver Arbeitgeber. Das belegen die regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen und guten Platzierungen in externen Arbeitgeberrankings.

Es ist das Leben, welches Geschichten schreibt. Gottlieb Stoll sowie Albert Fezer waren wichtige Autoren und haben für Festo eine spannende Einleitung sowie wichtige Grundkapitel geschrieben. Nun liegt es an ihren Nachfolgern und der Belegschaft, diese Geschichte weiterzutragen und immer wieder neu zu interpretieren.

Hier findest Du mehr Informationen rund um das Unternehmen Festo!

(Quellen: Festo Corporate Group)

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